Die Michelfelder-Siedlung liegt nördlich der Schuntersiedlung. Sie kann dem Stadtteil Kralenriede zugeschrieben werden; Ihre Gründung ist jedoch stark mit der Geschichte der Schuntersiedlung verflochten, so dass sie hier mit erwähnt wird.
Die Gründung der Michelfelder-Siedlung ist auf die Initiative von Pastor Paul Finck zurückzuführen, der von 1947 bis 1967 in der Schuntersiedlung gewirkt hat. Am 24. April 1954 fand das Richtfest der Michelfelder-Siedlung statt, (fünf Tage vor der Einweihung der Dankeskirche am Tostmannplatz in der Schuntersiedlung). Bauherr der Michelfelder-Siedlung war die Gemeinnützige Siedlungsgemeinschaft des Hilfswerks der Deutschen Evangelischen Kirche. Es entstanden 132 Mietwohnungen, Einfamilienhäuser und Einliegerwohnungen. Ein Teil der Finanzierung (297 000 DM) wurde aus der Fordspende geleistet.
Benannt wurde die entstandene Siedlung nach dem Generalsekretär des → Lutherischen Weltbundes, Dr. Sylvester Clarence Michelfelder, einem deutsch-amerikanischen, lutherischen Theologen. Er organisierte im Lutherischen Weltbund die amerikanische kirchliche Hilfe für Mitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch der zentrale Platz der neuen Siedlung wurde nach ihm benannt. Die anderen Straßen wurden nach weiteren evangelischen Theologen benannt: Theodor Fliedner, Johann Wichern, Friedrich von Bodelschwingh.
Die Gebietsführerschule 1944 aus der Luft. Unten die Schunter, links der Bienroder Weg und rechts oben die Eisenbahnlinie. Zoom |
Während der Nazizeit lag im Bereich der Michelfelder-Siedlung die Gebietsführerschule "Peter Fries". Sie diente zur Ausbildung der Hitlerjugend Niedersachsens. Nach dem Krieg wurde sie unter anderem als Flüchtlingsunterkunft sowie als Kino und für Puppentheater genutzt.
Heute befindet sich auf dem Gelände das Studentenwohnheim → "An der Schunter" in drei Hochhäusern. Nördlich davon liegen zwei Institute der → Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.